Römerzeit
Schon in der Römerzeit soll sich etwa 0,5 km südöstlich der Kirche ein römischer Gutshof befunden haben, den man durch eine Menge Streufunde vermutet. Ca. 200 m westlich davon fand man Überreste einer „villa rusticae“ welche vermutlich zwischen den Jahren 289 und 400 bestand. Sie galt als Wohnort für römische Veteranen. Wie viele ehemalige Soldaten hier lebten, ist jedoch nicht bekannt. Die Römerzeit neigte sich letztlich dem Ende, als die Franken das Land besetzten und alles Römische zerstörten.
1259
Zu dieser Zeit wurde Panzweiler erstmals urkundlich genannt, wie Dr. Hans Vogts in seinem Buch „Die Kunstdenkmäler des Kreises Zell an der Mosel“ berichtet.
1611
Aus diesem Jahr stammt die älteste noch erhaltene Gemeindeordnung für Panzweiler (Staatsarchiv zu Koblenz). Darin wird deutlich, dass die Panzweiler Einwohner hauptsächlich der Viehzucht und Landwirtschaft nachgingen.
1618 – 1648
Während dem 30-jährigen Krieg lebten die Gemeinde Panzweiler sowie die umliegenden Dörfer ständig in Furcht vor Schweden, Kaiserlichen und Spaniern. Zum Schutz sollten einige Wachleute auf einer Buche auf dem „Wachthügel“ Posten beziehen und die umliegenden Gemeinden durch Rauchzeichen am Tag und Feuer in der Nacht warnen. Der Dreißigjährige Krieg brachte eine bittere Notzeit durch Hunger, Kälte und Plünderung mit sich.
1791
… wird die heute noch gut erhaltene Dorfkirche erbaut.
Die Schulkinder aus Panzweiler besuchen im Sommer die Schule in Blankenrath und im Winter unterrichtet der Lehrer wechselweise in den Elternhäusern der Schulkinder.
1842
Errichtung eines ersten Schulgebäudes, welches 1881 erneuert wird.
Lehrer in Panzweiler
- 1842 ?: Lehrer Mohr
- ?: Lehrer Ginster
- 1851 – 1872: Lehrer Memmesheimer
- 1872 – ?: Peter Stein (Blankenrath)
- ? – 1879: Lehrer Christ
- 1879 – 1885: Lehrer Münch
- 1885 – 1909: Lehrer Geilen
- 1909 – 1913: Lehrer Fandel
- 1913 – 1928: Lehrer Dhein
- 1928 – 1930: Lehrer Gavel
- 1930 – 1958: August Fischbach ab
- 1958: vertretungsweise Lehrer Hauröder (Hauptsitz Löffelscheid) & Lehrer Feiden (Hauptsitz Reidenhausen)
- zwischen 1959 und 1967: Paul Ketter, Frau Löscherbach, Frau Hellersberg & Frau Keller (bis Schließung der Schule)
1854
… errichtet P. J. Leitersdorf an der Kreuzung Zeller Straße/Verbindungsstraße Blankenrath eine Gastwirtschaft mit angrenzenden Wirtschaftsgebäuden. Der heute noch gebräuchliche Name „Gassenhof“ geht auf die Familie Gahs aus Kirchberg zurück, die 1885 die Gastwirtschaft übernahmen und auch eine Bäckerei betrieben. Später beherbergte der Gassenhof auch eine Poststation.
Brände
Immer wieder zerstörten Brände, die zum Teil durch Blitzschlag ausgelöst wurden oder ungeklärte Ursachen hatten, mehrere Häuser und Gehöfte:
- 1904: Scheune J. Kasper
- 1906: J. Zilles, 1957: Stall und Scheune der Familie Ahlert
- 1960: Anwesen R. Edgen
- 1919: Haus von J. Kuhn
- 19.08.1625: Scheune und Haus von M. J. Schmitz
- Sommer 1943: Anwesen von F. Angsten; das Feuer greift auf das Nachbarhaus von M. Krötz über, welches auch abbrennt
- 23.11.1945: Wohnhaus und Scheune von P. Zimmer, 1957: Stall und Scheune der Familie Ahlert
- 1960: Anwesen der Witwe Edgen
- 1965: Stall und Scheune J. Zimmer
- 1967: Stall und Scheue von Ewald Theisen
- 1977: Wohnhaus und Scheune von R. Rockenbach durch Blitzschlag)
1914: Kriegsausbruch
Am 3. August treffen die aus Panzweiler einberufenen Reservisten am Gassenhof ein, von wo aus sie mit Leiterwagen zur nächsten Bahnstation transportiert werden. In den folgenden Kriegsjahren wird auch die Not in Panzweiler größer. Die Menschen besorgen sich als Viefutter Laub aus dem Wald und sammeln Bucheckern zur Ölgewinnung. Russische Kriegsgefangene werden als Helfer in der Landwirtschaft eingesetzt. Panzweiler muss eine Glocke der Kirche an Blankenrath abgeben.
1918
… werden die russischen Kriegsgefangenen, die auf den Bauernhöfen in Panzweiler arbeiten mussten, entlassen und deutsche Truppen ziehen auf ihrem Rückmarsch aus Frankreich am Gassenhof vorbei. Es fielen im 1. Weltkrieg neun Männer aus Panzweiler und einer starb in russischer Kriegsgefangenschaft.
1919
Panzweiler gerät nach dem 1. Weltkrieg unter französische Besatzung und muss teilweise Franzosen beherbergen.
1921
Panzweiler wird modern: Elektrisches Licht hält Einzug (Es gibt jetzt auch eine Ortsbeleuchtung mit fünf Lampen!). Die Quelle, die bisher den Dorfbrunnen speiste, wird gefasst und die ersten Häuser bekommen Wasseranschluss. Die zu Kriegszeiten nach Blankenrath entliehene Glocke kehrt nach Panzweiler zurück.
1923
Das Windrad, welches der Grundwassergewinnung diente und zum Wahrzeichen von Panzweiler wird, wird errichtet. Alle Häuser bekommen Wasseranschluss.
1930
Die französischen Besatzungstruppen ziehen ab.
1933
Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Die Gemeinde spendet 50 Pfund (ca. 23 kg) Hafer für die Winterhilfe. Diese Sammlungen werden in den nächsten Jahren regelmäßig durchgeführt.
1935
Das neue Backhaus mit Gemeindesaal und Badeanstalt wird gebaut. Dieses wird durch einen Holzeinschlag im Gemeindewald möglich.
2. Weltkrieg
In Panzweiler werden immer wieder Truppen einquartiert.
- 1940 helfen die Soldaten bei der Frühjahrsbestellung der Felder mit. In der Gemarkung Panzweiler wird ein Flughafen errichtet, von dem aus Kampfflugzeuge Richtung Westfront starten. Die Maschinen werden zur Tarnung im Wald untergebracht. Ab dem Sommer ersetzen kriegsgefangene Franzosen die Arbeitskraft der eingezogenen Männer von Panzweiler.
- 1941 erklärt Deutschland Russland den Krieg, es wird Woll- und Winterkleidung für die Deutschen Soldaten in Russland gesammelt. Überall mangelt es an Arbeitskräften. Nur durch gegenseitige Hilfe und Heranziehen der Kriegsgefangenen, welche zum Teil im „Backes“ untergebracht sind, kann die Ernte eingebracht werden.
- 1943 sind nicht genügend Arbeitskräfte vorhanden, um alle Äcker zu bestellen. Einige Felder werden als Wiesenland eingesät.
Gegen Ende des Krieges verstecken sich wie auch in den umliegenden Dörfern vereinzelt junge Männer im Wald, um nicht noch in den Kriegsdienst einberufen zu werden. Als Behausung nutzten sie Höhlen im Schieferfels oder gruben selbst welche. - 1945 endet der Krieg. Das Artilleriefeuer der heranrückenden Westfront ist immer deutlicher zu hören. Täglich sind deutsche Truppen auf dem Rückzug zu beobachten. Kurzfristige Einquartierung von deutscher Artillerie und dem evakuierten Lazarett aus Bertrich. Am 18. März kommen die Amerikaner in das Dorf und belegen mit 50 Mann einige Häuser.
- Am 1. Oktober wird der Schulbetrieb wieder aufgenommen. Seid mehr als einem Jahr hatten die Kinder keinen Unterricht mehr.
1946
wird ein erster Gemeinderat gewählt (J. Olbermann, J. Klemm, F. Angsten, L. Platten, J. Hansen, F. Edgen).
1949
Erneut kehrt die Panzweiler Glocke nach dem Krieg zurück.
1950
Eine neue Kanalisation wird gebaut.
1962
Die Backöfen im Gemeindehaus werden herausgerissen und durch eine Kühlanlage ersetzt.
1964
Ewald Theisen baut eine neue Siedlung außerhalb der Ortslage auf der Hoh.
01.08.1967
Auflösung der Panzweiler Schule
1968
Amerikaner, welche auf dem Flugplatz Hahn arbeiten, beziehen leerstehende Häuser in Panzweiler.
1969
Das Haus des Jagdpächters wird erbaut.
1970
Das Schulhaus wird nicht mehr zu Unterrichtszwecken genutzt, sondern zunächst vermietet und später verkauft. Das Schulinventar wird versteigert und alle Schulkinder aus Panzweiler besuchen nun die Schule in Blankenrath.
1976
Das Gewerbegebiet am Wachthübel wird erschlossen und bebaut.
1976
Das Gewerbegebiet am Wachthübel wird erschlossen und bebaut.
1982
Das Neubaugebiet wird erschlossen.
1986
Erweiterung und Umbau des Gemeindehauses - Anlage eines Dorfplatzes
1988
Aufgrund von Baufälligkeit muss das Windrad als ehemaliges Wahrzeichen für Panzweiler leider abgerissen werden.